„Ich möchte die Vorzüge betonen und die Schönheit unterstreichen – und nicht übermalen“ – Jessie Metzger ist Stylistin aus Waldbröl und weiß genau, worauf es beim Brautstyling ankommt! Sie ist selbst verheiratet, Mama von drei süßen Kindern und ist ein Fan von Glitzer, Makeup und Caramel-Cappuccino. 🙂 Wir haben Jessie für euch interviewt und richtig tolle Tipps für euch erfahren. Außerdem erhaltet ihr ein paar persönliche Infos über die Stylistin. Denn beim Brautstyling geht es vor allem ums Wohlfühlen und Vertrauen.
Jessie, erzähl uns vier Fakten über dich.
- Meine Lieblingsjahreszeit ist der Frühling.
- Ich bin eine echte Frostbeule und kuschel mich auch im Sommer gerne in eine Decke beim Fernsehen. 🙂
- Ich mag Kaffee genauso gern wie bügeln – nämlich gar nicht! 😀
- Ich mag keine Liebesfilme, lieber Action und Komödien.
Seit wann arbeitest du als Stylistin?
Ich arbeite seit 2016 als Eventstylistin. Allerdings habe ich in dem Jahr noch nicht so viel machen können, da ich schwanger war. 2017, also letztes Jahr, hab ich so „richtig“ angefangen. 🙂
Und wie bist du dazu gekommen?
Als kleines Mädchen wollte ich, wie viele Mädchen, immer eine Prinzessin sein. Glitzer, lange und ausgestellte Kleider, Krönchen und all das waren total meine Welt.
Als ich größer wurde und es darum ging „als was“ ich in Zukunft arbeiten möchte, träumte ich davon, mit Bräuten zu arbeiten. Noch immer faszinierten mich die tollen Kleider und vor allem die „Verwandlung“ von einer Frau in eine Prinzessin. Ähnlich wie im Märchen von Cinderella.
Damals hatte ich aber leider keiner Vorstellung, wie ich diesen Traum ausleben und wie so ein Beruf aussehen könnte. Daher habe ich etwas „Bodenständiges“ gelernt. Nachdem ich meine Altenpflegeausbildung abgeschlossen hatte, kam meine erste Tochter zur Welt. Damit war klar, dass es schwierig werden würde, wieder ins Schichtsystem einzusteigen, weil mein Mann ebenfalls in Schichtdiensten arbeitet. Deshalb hab ich mir eine Alternative gesucht, bei der ich die Zeiten flexibel einteilen und auch von zu Hause aus arbeiten kann. So entstand 2013 mein kleines Nagelstudio. Mit der Zeit hat es sich ergeben, dass ich eine Makeup-Schulung besuchen und mit einer Prüfung abschließen konnte. Immer wieder kam die Frage auf, – gerade von meinen Bräuten – ob ich nicht noch Frisuren anbieten möchte. Und so war die Idee geboren, das Ganze komplett zu machen. So hab ich noch viele Schulungen zur Hair-Stylistin besucht und übe jetzt meine Arbeit mit großer Leidenschaft aus.
Was ist dir bei dem Styling einer Braut besonders wichtig?
Mir ist es ganz wichtig, dass die Braut sich wohlfühlt. Ich sage immer wieder: „Ich möchte die Vorzüge betonen und die Schönheit unterstreichen – und nicht übermalen“. So sollte sich die Braut auch fühlen, wenn sie sich nach dem Styling im Spiegel sieht. Denn erst wenn sie sich besonders schön und wohlfühlt, strahlt sie es auch durch ihre Mimik und Gestik aus. Ich finde, die Ausstrahlung einer Braut ist immer das Schönste und ist kaum zu übertreffen, oder? 🙂
Bietest du Probestylings an?
Ja, ich biete ein Probestyling an bzw. ich biete das Brautstyling-Paket nur noch mit einem Probestyling an. Ohne eine Probe wird es schwierig, am Hochzeitstag alle Erwartungen der Braut zu erfüllen und zu gewährleisten, dass alles glatt abläuft. Zudem kann ich erst nach einer Probe genau einschätzen, wie lange das Styling dauern wird und ob ich noch weitere Gästestylings übernehmen kann. Die Probe ist aber oft für die Braut noch viel wichtiger. Denn dadurch, dass wir alles nochmal durchgehen, verliert sie ein Stück weit ihre Nervosität und kann sich an ihrem großen Tag entspannen.
Wie läuft es ab, wenn dich eine Braut als Stylistin bucht?
Nachdem die Braut mich für ihr Brautstyling verbindlich gebucht hat, findet die Probe 4 – 6 Wochen vor dem Hochzeitstermin bei mir statt. Bei der Probe bringt die Braut Bilder von ihrem Brautkleid und von ihren Styling-Wünschen mit. So können wir alles aufeinander abstimmen und ich kann besser einschätzen, welche Stilrichtung die Braut mag und was zu ihr passt. Danach berate ich sie und wir überlegen gemeinsam, was passen könnte.
Dann geht es ans Styling. Oft reicht ein Durchlauf und die Braut ist auf Anhieb begeistert! Es werden meistens nur noch kleine Veränderungen besprochen. Manchmal setze ich dann doch noch andere Ideen um, bis die Braut rundum glücklich ist. In der Regel nehme ich mir 3 Stunden Zeit für die Probe. Wenn die Frisur und das Makeup so passen, kommt der Teil, an dem wir den Haarschmuck einsetzen. Hier empfehle ich, vorher noch keinen Schmuck zu kaufen. Nicht selten passiert es, dass die Braut sich nach dem Styling dann doch noch umentscheidet, weil der gekaufte Haarschmuck nicht zur Frisur oder zum Gesamtbild passt. Dafür biete ich ganz viele verschiedene Haaraccessoires an. Diese kann die Braut bei mir erwerben oder es besteht die Möglichkeit, sich nach der Probe was Passendes zu besorgen. Manchmal stellt sich heraus, dass Blumen noch viel besser passen oder dass die Frisur ganz ohne Schmuck noch mehr wirkt. Das alles entscheidet sich erst bei der Probe.
Mit Rückblick auf deine eigene Hochzeit: Welche Tipps gibst du angehenden Brautpaaren?
Ich habe zwei Tipps für euch. 😉
1. Tipp
Das wird euch bestimmt schon öfter gesagt worden sein: Spart nicht am Fotografen! Die Bilder von eurer Hochzeit sind nachher noch das Einzige, was euch bleibt und sind eine echte Erinnerungsstütze. Dieser Tag ist so voll mit Eindrücken und Emotionen und geht so wahnsinnig schnell vorbei. Lasst euch beim Getting Ready fotografieren. Da entstehen oft die emotionalsten Bilder. Denn zu dem Zeitpunkt sehen die Eltern oft ihr „kleines“ Mädchen als erwachsene Frau. Das lässt schon mal die eine oder andere Freudenträne fließen. Oder der erste Blick in den Spiegel nach dem Styling: Zum ersten Mal sieht sich die Braut im Gesamten. Sie sieht, wie alles zusammenspielt – Kleid, Styling, Schmuck und vielleicht noch der Brautstrauß. WOW! Das ist Gänsehaut pur. Sowas sollte auf Bildern festgehalten werden.
2. Tipp
Plant euch paar Minuten ganz bewusst für euch zu zweit ein. Ein paar Minuten, in denen ihr ganz allein oder höchstens mit einem Fotografen seid. Der beste Moment dafür wäre zum Beispiel der „First Look“. Nicht jeder kann seine Emotionen auch vor anderen teilen, hier wäre es möglich, sich ganz ungestört nochmal seine Liebe zu gestehen, sich über seine Empfindungen auszutauschen und sich gegenseitig zu bewundern. Denn beide haben sich ja füreinander aufgehübscht. 🙂
Wie hast du denn eigentlich geheiratet?
Wir haben standesamtlich und kirchlich an einem Tag geheiratet. Und zwar im großen Rahmen mit etwa 300 Gästen. Natürlich hatte ich ein langes, weißes Kleid mit Schleppe und einem Diadem. 🙂
Wie beschreibst du den „AHA-Moment“, wenn eine Frau IHR Brautkleid findet?
Wie dieser „AHA- Moment“ abläuft, ist wahrscheinlich von Frau zu Frau ganz unterschiedlich. Ich hab, obwohl ich vorher nie besonders emotional war, auf einmal ganz viele Freudentränen vergossen. Aber das ist bestimmt nicht die Regel. Viele sagen auch, wenn eine Frau IHR Brautkleid gefunden hat, weiß sie es einfach. Ich glaube, wenn die Frau in IHREM Kleid das erste Mal vor dem Spiegel steht, läuft eine Art Film innerlich ab. Sie sieht sich an DEM Tag, als Braut. Vielleicht sieht sie sich auch, wie sie in dem Kleid vor ihrem Zukünftigen steht und auf einmal wird die ganze Hochzeit realer. Dann hat sie IHR Brautkleid gefunden.
Last but not least: Wie früh im Voraus sollten sich angehende Bräute bei dir melden, wenn sie sich von dir stylen lassen wollen?
Die Braut sollte sich 9 – 12 Monate vorher melden. Kommt natürlich auch etwas auf den Wunschtermin an. Die Sommermonate sind sehr gefragt. Im Winter kann man auch schon mal mit einer ganz spontanen Anfrage Glück haben.
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